Ich hab´s dir ja gleich gesagt…. Und die Frage warum wir hier nur unsere Positiven Erlebnisse teilen?

Seitdem mir kürzlich jemand die Frage gestellt hat, denke ich wirklich ernsthaft darüber nach. Noch mehr bin ich ins Grübeln gekommen, als ich jetzt ein paar Dingen konfrontiert worden bin, die für mich persönlich nicht einfach zu handhaben sind und die mich in den ersten Tagen echt von den Socken gehauen hat.
Für mich eigentlich normal, dass ich mich dann einfach zurückziehe und versuche mich wieder auf „normal“ zu bringen.
Danach ploppte unweigerlich diese Frage immer und immer wieder auf….

Warum teile ich nicht einfach bei Facebook meinen Kummer genauso wie meine Freude?
Denn die teile ich ja von Herzen gerne.
Zum einen weil ich in manchen Momenten platzen würde und zum anderen möchte ich ja auch ein Stück motivieren und zeigen, dass unser Leben schön sein kann. Wir müssen es ja nur sehen….
Und gehört es nicht genau aus dem Grund dazu, auch sagen zu können

„Mir geht es gerade nicht gut“ oder „ich habe gerade ernsthaft ein Problem“?
Nachdem ich letztens gepostet habe, dass mich das Buch „Skandal“ sehr erschüttert, kamen kaum Reaktionen und ich kam noch mehr ins Grübeln…. und bin dann mal Richtung Strand durch die Wüste gelaufen. Um mich abzulenken habe ich mir alles genau angeschaut und immer hämmerte ein Wort in meinem Kopf „Perspektivenwechsel“ (an dieser Stelle mal einen dicken Dank an Mary)
Denn genau dort wurde mir wieder Bewusst was damit gemeint ist. Es ist meine Entscheidung wie ich die Dinge betrachte. Trotzdem ich noch Häuser sehen konnte, war ich trotzdem in dem Moment ganz allein und gefühlt klein in dieser Welt.
Durch das Fotografieren aus verschiedenen Blickwinkeln kam ich wieder zu meiner Überzeugung zurück, dass es meine Entscheidung ist wie ich die Dinge sehe.
Ist denn so mancher Berg wirklich ein Berg oder mit Abstand Betrachtet nur ein großer Felsen?
Kann ich drüber klettern oder drum rumlaufen oder ganz weglaufen?
Denn in dem Fall war für mich die Frage zu klären, ob ich meinen gerade eingeschlagenen Weg ein wenig zu ändern oder etwas aufzugeben, an das ich fest geglaubt habe. Die Frage ist immer noch nicht ganz geklärt, aber das ist auch gar nicht so schlimm.


Irgendwann auf meinem Weg fand ich tatsächlich grüne Pflanzen, gefühlt mitten in der Wüste…. Ohne Wasser und Irgendeine Schnickschnack Blumenerde…. und damit war mein Kampfgeist wieder da.
Wenn diese Pflanze es schafft hier auf einfachem Wüstensand und ohne Wasser hier grün leuchtend rumsteht, was werde ich denn jetzt jammern …. Ich habe Wasser und ein Bett, Freunde die mich aushalten, wenn ich mal schräg drauf oder halt auch mal down bin und vor allem habe ich die Gewissheit, dass mein Weg immer weiter geht… vielleicht hin und wieder mit Wendungen oder mal Steinen im Weg…. Aber es gibt ihn. Ich bin ja schließlich auch hier her gekommen….
Und endlich bin ich irgendwann bin ich an einem Strand gelandet (ohne Menschen) und plötzlich hatte ich auch Spaß mit mir allein zu sein und diesen Moment der Ruhe und das Gefühl der Freiheit zu genießen….
Na was soll ich sagen, irgendwann war die Freude so groß, dass ich sie mit einem Freund geteilt habe…..

Also war die Frage wieder da, warum kann ich dann nicht „teilen“ wenn ich traurig bin? Ich habe mich in den letzten Tagen nur einer Freundin anvertraut…. Und genau da ist mein persönliches Problem, ich kann nicht wirklich vertrauen… Ok, das ist jetzt nicht neu für mich und arbeite auch immer wieder daran. Aber die Frage mit Facebook ging mir nicht aus dem Kopf, schließlich will ich ein Buch schreiben.
Das dann ja auch mit meiner Lebensgeschichte (die natürlich Höhen und Tiefen und persönliche Abgründe beinhaltet) veröffentlicht werden soll. Mein Ziel damit anderen Mut zu machen, nicht zu verzweifeln oder aufzugeben. Ich bin auch Bescheiden und denke mir jedes Mal, wenn nur Zwei Menschen damit geholfen ist, habe ich schon was erreicht….
Nun Punkt eins: Ich habe Angst vor Mitleid und der Betroffenheit… das passiert mir auch in persönlichen Gesprächen, das ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll. Denn meine Geschichte ist nun mal wie sie ist und ich kann sie nicht mehr ändern.
Punkt 2: Irgendwie neigen wir Menschen dazu bei manchen Dingen die Augen zu schließen, da wir unfassbare oder manche negativen Sachen nicht sehen können oder einfach auch nicht wissen wie wir richtig reagieren sollen. So neigt der eine dazu, alles runterzuspielen oder kommt mit Schuldzuweisungen um die Ecke. Gerade unsere schöne neue Medienwelt erlaubt es uns einfach mal die gute Kinderstube zu vergessen und mal drauf zu hauen. Ich bin mir auch nicht sicher, aber ich denke manchmal laden die Leute hier ihren ganzen Frust und ihre Probleme in dieser Form ab. Frei nach dem Motto „Hier kann ich mich ungehindert „groß“ fühlen, wenn ich andere Menschen runter mache, Be-und Verurteile“ Das sind Dinge, die mir Angst machen und die mich meistens abhalten von dem was ich eigentlich wirklich sagen möchte….. Punkt 3: Ich weiß, dass ich die Kraft haben werde meine Geschichte irgendwann zu veröffentlichen….

Und ich bin mir sicher ich habe auch in dieser Zeit wieder die Richtigen Freunde an meiner Seite, die mit mir diesen Weg gehen werden. Und ich bin mir auch sicher, das auch wieder welche verloren gehen. Was traurig ist, aber anscheinend Begleiten wir uns wirklich nur solange wie wir uns gegenseitig brauchen um zu wachsen.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass die Menschen wieder netter zueinander sind und ich werde weiter an meinen „Steinen“ arbeiten um ans Ziel zu kommen.


Sonnige Grüße aus der Wüste eure Janine


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