Grenzen setzen…

ein „JA“ zu mir und die Frage „Darf ich das?“

Es trifft mich ja sportlich immer wieder, das ich Schuld an dem Unglück anderer Menschen bin…. Egal ob in Familien- oder Freundschaftsbeziehungen, immer wieder, wenn ich sage „ich kann das gerade nicht oder es wird mir zu viel“ wird mir das zum Verhängnis…und noch viel schlimmer wird es, wenn ich mich gegen etwas wehe, wo ich das Gefühl habe, es tut mir nicht gut.

Lange lange überlege ich schon, wie ich das alles in Worte fassen kann und warum es mich auch immer wieder so hart trifft. Denn man möchte meinen, ich hätte mich an solche Situationen gewöhnt und mittlerweile genug Selbstbewusstsein, um damit gelassen umgehen zu können?
Klappt meistens, aber eben nicht immer und schon gar nicht bei Menschen, die mir mal nahe standen.

„Behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest!“

Den Satz hat meine Oma mir schon immer wieder gesagt und war dementsprechend prägend. Egal in welcher Art Kommunikation ich gerade bin, ich versuche mich immer daran zu halten. Was auch mir nicht immer gelingt…. Nein, ich bin ganz und gar nicht perfekt, ich mache Fehler und auch ich verletze andere Menschen. Egal wieviel ich über Psychologie und Gehirn lerne, fest steht, ich bleibe ein Mensch… Entscheidend ist doch, das man miteinander, respektvoll und ehrlich darüber redet und sich auch entschuldigen kann oder?
Nun, in diesem Kontext haben wir alle unsere Grenzen, dessen was wir aushalten, akzeptieren können/wollen und dann trennen sich auch mal die Wege. Das ist auch bei mir mittlerweile so….

Ich neige ja eher dazu, länger zu zuschauen, abzuwarten und entschuldigen für andere zu finden. Jeder hat schließlich seine Last zu tragen und das äußert sich eben auch im Umgang mit Menschen. Nur wo machen wir unterschiede, bei dem was für uns akzeptierbar ist und was nicht?
Gut, ich habe in den letzten Jahren gelernt, nicht für jeden und alles die Verantwortung auf mich zu nehmen und darauf vertrauen zu dürfen, das ein Erwachsener Mensch durchaus in der Lage ist für sich selbst Verantwortung zu tragen und wenn er es nicht kann, darf man auch jederzeit um Hilfe und um Rat bitten. Egal ob das nun bei Freunden oder bei einem Profi ist….
Was ich für mich nicht mehr dauerhaft funktioniert, wenn jemand Erwartungen an mich hat, diese aber auch nicht mitteilen kann und mir stattdessen immer erzählt wie gut es ihm geht und wie „scheiße“ doch alle anderen sind…. Wenn alle Bemühungen an die Wand laufen und ich das Gefühl habe, ich kann es gerade nicht richtig machen, dann zieh ich mich zurück und vertraue meistens auf die Zeit, ganz im Vertrauen auf die Verbundenheit und die Freundschaft (gerade wenn sie eng war)

Darf ich sagen, wenn mir etwas zu viel ist und mich verletzt?

Viele werden jetzt sagen: “ Na klar, sonst ändert sich ja nichts an der Situation“ Würde ich auch jedem raten, nur mir selbst erlaube ich es noch sehr schwer um Streit zu vermeiden… und um mich nicht schuldig fühlen zu müssen. Gefühl und kognitives Wissen liegen hier ganz weit auseinander…
Wenn jemand zu mir kommt und teilt mir mit, das ich ihn verletzt habe… Ist mein erstes Gefühl? Genau: Ich schäme mich und entschuldige mich dafür, denn in den allermeisten Fällen steckt bei mir keine Absicht dahinter. Meistens lässt sich in einem ehrlichen Gespräch klären, was schief gelaufen ist und ich (oder besten Fall beide) können daran wachsen und lernen. In gegenseitigem Respekt kann man auch entscheiden wie es weiter geht….so das es für beide Seiten gut ist.
Also geh ich, optimistisch wie ich bin, davon aus, das ich mir nahestehen Freunden auch mal sagen darf, das mich etwas verletzt hat… Leider geht das nicht immer gut aus… wie man letzte Woche in den Kommentaren bei Facebook gesehen hat.
Dieser „Streit“ geht nun schon seit April und ich wollte mich öffentlich eher nicht dazu äußern. Ich hab mich eher bei Freunden darüber ausgeheult, eben um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen…
Nun, was war passiert?
Ich habe eine Grenze gezogen und meiner „Freundin“ mitgeteilt, das sie mich mit ihren Worten sehr tief verletzt hat. Natürlich habe ich mich mit anderen Freunden darüber unterhalten, ob ich das überhaupt sagen darf… Denn sie ist in einer schweren Krise und macht das bestimmt nicht mit Absicht…. Aber verdammt, es hat mir richtig weh getan, das meine „beste Freundin“ mir sagt… „Ja, mach mal, bekommst ja eh nichts hin“ Die anderen kleinen Scherze vorher, hab ich ja versucht auch hinzunehmen… Aber der Spruch war mir zu viel. Den ganzen Tag am heulen, habe ich ihr dann am Abend eine Nachricht geschrieben und versucht dabei keine Vorwürfe zu machen, sondern einfach nur um meine Gefühle mitzuteilen und das es so nicht geht. Bei allem Verständnis für ihre Situation, aber das ging zu weit.
Warum ich geschrieben habe? Um ihr Zeit zu geben, darüber nachzudenken…. Die Antwort kam dann nach gut einer Stunde….
Nicht unbedingt, das womit ich gerechnet habe…. klar, das sie erstmal böse auf mich ist war mir klar, aber mir zu sagen, das sie nicht weiß worum es geht, war die eine Sache…. Das sie das aber auch um sich „schlagen“ darf und ich daran Schuld bin, das sie jetzt in ein Loch gefallen ist, weil ich nicht da war?
Natürlich nicht… Wie denn auch? Das was ich tun konnte, habe ich getan und klar, es war entweder falsch, nicht genug oder ich bin komplett an die Wand gelaufen.
Es gab noch ein paar Erklärungsversuche und Vorwürfe beiderseits, doch irgenwann habe ich einfach aufgegeben und versucht nicht mehr auf die Angriffe zu reagieren, denn es führt nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebniss. Meine Sachen wurden bei ihr abgeholt und damit dachte ich, das jeder seiner Wege zieht…Die Lügen über mich und Hetzerei gegen mich in solchen Angelegenheiten schon fast obligatorisch und ich halte es dabei wie immer…. Wer mich kennt, wird entweder mal nachfragen oder wissen was sie davon zu halten haben….

Rache?

Nein, das liegt mir fern… auch wenn ich Momente habe und darüber nachdenke. Nein, ich habe die ganze Zeit überlegt, ob ich mich über den Blog dazu äußere… aber ja, warum denn nicht? Es ist doch ein Blog über mein Leben, meine Gedanke und Gefühle…. in dem gerne auch Diskutiert werden darf, in dem Meinungen ausgetauscht werden können und sollen, denn das liebe ich auch im realen Leben. Denn eins sollte man nicht vergessen, wir lernen alle aus unseren Erfahrungen und Beziehungen untereinander. Allerdings werde ich immer ein Verfechter von Ehrlichkeit, respektvollem Umgang und Miteinander sein.

Ja, es tut weh, einen Menschen zu verlieren, mit dem man ein Jahr lang durch dick und dünn gegangen ist und in dem Glauben war, das diese Freundschaft alles übersteht….
Trotzdem wünsche ich ihr für die Zukunft mehr inneren Frieden mit der Welt und sich selbst.

Bis zum nächsten Mal ein Hoch auf die wahre Freundschaft

Eure Janine

P.S. Was denkt ihr darüber, sollte man sich in einer Freundschaft alles offen und ehrlich sagen dürfen? Was ist für euch eine Grenze, wo es nicht mehr weitergeht und wie geht ihr damit um?








4 Gedanken zu “Grenzen setzen…

  1. Auch in einerFreundschaft darf man sich gegenseitig auch mal die Meinung sagen wenn man stark befreundet sonst ist es keine Freundschaft natürlich ist es den Augenblick hart aber dann sollte man darüber reden ich hab eine super Freundin wenn uns was nicht passt sagen wir es wir sind auch Höhen und Tiefen durch gegangen und hat uns beiden noch stärker zusammen gebracht wir haben alle unsere Macken und Fehler aber ich gebe mir auch die Erlaubnis in eine Freundschaft das auch anzu sprechen wenn es nicht in Ordnung ist und umgekehrt auch das ist für mich Freundschaft dir Liebe Yvonne drücke dir die Daumen das du weiter kämpft in dein Leben ich hab dich kennengelernt und die Chemie passte mach weiter so was du dir noch in dein Leben erreichen willst lg ulrike prinz

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  2. Hallo liebe Janine! Natürlich sollte man sich in einer besonderen Freundschaft alles sagen dürfen und auch mal die Meinung sagen…. Leider hab auch ich grad die totale Scheiße durch…. 😦 Jahrelang hatte ich eine beste Freundin. Hab ihr aus einer schlimmen Zeit heraus geholfen (Trennung vom Ehemann) und war immer für sie da. Und was macht diese Dreckschlampe? Versuchte meine und noch andere Ehen unter unseren Freunden kaputt zu machen… Was sie beinah bei einigen geschafft hätte…. Das ist der Dank für alles? Für mich,bzw.uns ist sie nun gestorben. Lass auch los, Janine!!! So eine Freundin hat man nicht nötig!!!!! Drück dich!!!!

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    1. Liebe Dani, das ist immer wieder eine herbe Enttäuschung und ja, da können wir getrost von Abstand nehmen. Totzdem ist ein Wort wie „Dreckschlampe“ nicht gut, auch wenn ich deinen Zorn verstehe. Lassen wir uns doch nicht auf deren niedriges Niveau herrab oder? Und naja, falls es dich tröstet, ich bin ja auch noch da :-*

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