Einfach mal sein….

„Glück ist keine Station, bei der man ankommt, sondern eine Art zu reisen.“— Margaret Lee Runbeck

Zack, seit meinem Abflug in Deutshland sind echt schon ein paar Monate vergangen und irgendwie fehlte mir die Zeit, um Beiträge zu schreiben…. Nur die Zeit? Nein, ehrlich gesagt fehlen mir auch manchmal einfach nur die Worte, um all das was täglich passiert zu beschreiben. Manchmal fühlt es sich an als würde ich in einer emotionalen Hochgeschwindigkeitsachterbahn sitzen, die ich nicht stoppen kann. Hoch, runter, rechts, links…. und dann drei Loopings vorwärts, rückwarts in vollem Tempo. Zwischendurch auch mal langsamer, zum Luft holen, kurz durchatmen und weiter geht´s. Schließlich bin ich ja nicht hier zum Urlaub machen, auch wenn es für den ein oder anderen den Eindruck macht. Keine Frage, die Gerüchteküche kocht auch Länderübergreifend und wie meinte mein Mann „Hurghada ist halt auch nur ein Dorf“ . Dank Social Media geht das auch viel einfacher und unkomplizierter. Als mir letzte Woche dann alles zu viel wurde, habe ich mir selbst ein paar Tage R|auszeit verpasst und bin nach Luxor gefahren…. Es gibt diese Orte, an denen ich in eine komplett andere Welt eintauchen kann und dank guter Freunde es auch darf, ohne mich als neugieriger Voyeur fühlen zu müssen.
So überraschten mich die beiden mit einem Ausflug auf´s Land, nach Armand zur Familie. Mit einem TukTuk, hinten auf der Ladefläche…. An dem Tag war es auch nicht ganz so kalt 😀 und ich konnte wirklich in aller Ruhe alles sehen, riechen und fühlen und vor allem erleben. Niemand hat auch nur die Nase gerümpft, im Gegenteil….es wurde gelacht, gewunken und ja natürlich schauen die Leute irritiert, wenn auf einmal eine Europäerin mit dem TukTuk in Gebieten auftaucht, wo normalerweise keine Touristen rumlaufen. Da ich von meinen Freunden und Familienmitgliedern brauchte ich mir auch wirklich keine Sorgen machen, weder konnte ich mich verlaufen noch brauchte ich mich unsicher fühlen. Im Gegenteil, ich wurde überall mit solcher Freude und Herzlichkeit empfangen, die mich teilweise echt sprachlos machte und sogar auch zu Tränen rührte. Denn auch Sprachbarrieren wurden ganz einfach gelöst, wenn gerade keiner Übersetzen konnte. Körpersprache und Handzeichen funtionieren irgendwie immer 😀
Ich lasse all das wirken und bekomme den Eindruck, dass die Menschen denen ich heute begegnet bin, auf ihre Art zufriedener wirken. Mit Stolz zeigen sie mir ihre Häuser, ihr Land und erzählen auch ein kleines bisschen aus ihrem Leben….. und ja, auch von den täglichen Herausforderungen.
Denn am Ende herrschen hier noch andere Überlebensregeln, hier gibt es weder Krankenversicherung noch Arbeitslosengeld oder sonst irgendwelche Bequemlichkeiten, die wir aus unserer „modernen“ Welt kennen. Genauso gibt es natürlich auch echt beeindruckende „Erfolgsgeschichten“ die mich echt beeindruckt haben…. Eine davon erzähle ich euch später mal seperat 😀
Was am Ende des Tages bleibt, ist die Erkenntniss, dass auch dieser Teil der Welt nicht voller rosaroter Romantik steckt, ganz im Gegenteil. Und doch habe ich selten soviel Wärme, Herzlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft erfahren wie hier an diesem Tag.
Viele Dinge stimmen mich nachdenklich und wirken noch nach als ich wieder zurück in meine Welt gehe, was bleibt ist eine tiefe innere Dankbarkeit und die Vorfreude auf ein Wiedersehen.

So und jetzt könnt ihr euch natürlich auch Bilder von meinem Ausflug anschauen.
(Für alle Ordnungshüter: Ich frage grundsätzlich die Personen, ob ich ein Bild machen darf und ja auch, ob es veröffentlicht werden darf. )

Liebe Grüße
eure Janine

Neben Zuckerrohr haben wir auch mal kurz Tomaten gepflückt 😀

Ich gebe zu, das mit dem Eselauto lenken, hätte ich mir echt einfacher vorgestellt. Sehr zum Vergnügen der Kinder 😀

Was auf dem Video nicht mehr drauf ist…. Kurz bevor wir losgefahren sind, kam auch die Oma aus dem Haus zu uns…. Sie strahlt mich an, nimmt meine Hand zwischen ihre Hände und drückt mir einen Kuss auf die Hand…. Mir kullern die Tränen, als sie mit ihren Händen ein Herz in meine Richtung formt und mir mit den Händen eine Einladung zum essen und zum Übernachten formt….. Da wir schon bei Daniels Schwiegereltern zum essen eingeladen sind, können wir leider nicht bleiben. Nachdem wir versprochen haben wieder zu kommen, strahlt auch Oma wieder ❤


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