„Große Stille hat eine mächtige Stimme“
Ich werde doch glatt süchtig nach Ruhe und Stille… Wer hätte das gedacht 😀
Noch vor Jahren absolute Utopie, das ich auch nur 10 Minuten ausgehalten hätte, ohne TV oder Radiogeräusche, ohne viele Menschen um mich herum. Mittlerweile liebe ich das Reisen und die Orte fernab des Massentourismus, da ich hier sehr viel mehr sehe, lerne und auch fühlen kann. So kann man abtauchen in völlig andere Welten…. Und es gibt ja auch viel zu entdecken 😀
Wie ist es also, mal ganz allein als Gast auf einer Wüstentour?
Keine Frage, bevor es los ging, war ich aufgeregt und doch ganz schön nervös…. Auch mein Hirn beschäftigt sich gerne mal mit den „schlimmen Dingen, die passieren können“ und „Was machst du, wenn…“. Das hat sich so in Angst gesteigert, das ich 2 Tage vorher überlegt habe, doch zu kneifen.
Nur was wäre ich für ein Coach, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, mit meinen Ängsten vernünftig um zu gehen? Also beschließe ich, Vertrauen zu meinen beiden Begleitern zu haben, schließlich habe ich beide bis jetzt als herzliche und vertrauenserweckende Menschen kennengelernt.
Es ist früh am Morgen und wir machen uns auf den Weg, die beiden erklären mir den Plan für die nächsten Stunden und fragen, ob ich einverstanden bin. Klar, doch, schließlich seid ihr hier die Experten und ehrlich gesagt, ich schwebe immer noch zwischen in die Hose machen und vor Freude hüpfen. Ich steig einfach mal in den Jeep, da geht beides schwer 😀 Und vertraue einfach meinem Glück 😀
Ein paar Minuten später merke ich wie die Anspannung nach lässt und sich Vorfreude ausbreitet…
Am ersten Tag lerne ich sehr viel über das Leben in der Wüste und darf auch die herzliche Gastfreudschaft verschiedener Beduinen kennenlernen…
Wir halten bei einer Gruppe Kamele, wo auch eine Familie daneben sitzt und uns sofort auf einen Tee einläd und mit uns das im Feuer bzw in der Asche gebackene Brot teilt. Wir füttern die Kamele und ich tauche langsam ein in diese ganz andere Welt…. Irgendwann fahren wir weiter und ich lerne viel über das Gebirge, die Wüste, Pflanzen, Kräuter und das Leben der Beduinen in der Wüste im laufe des Tages.
Zum Lunch fahren wir zu einem kleine Beduinendorf, hier wohnt ein Freund von meinem beduinischen Begleiter. Wobei ich mir jetzt gerade nicht sicher bin, ob es auch ein Verwanter gewesen ist, da hier die Familien doch irgendwie größer sind.
Während wir zusammen essen und Tee trinken, bin ich doch emotional sehr berührt und auch sehr beeindruckt. Denn mit uns zusammen sitzt ein älterer, blinder Mann und zwei kleine Kinder (3 und 5 Jahre alt ungefähr). Die beiden Männer unterhalten sich und ich frage eben mal allen Löcher in den Bauch….Ich erfahre sehr viel über das Leben dieser beiden Kinder und auch über ihre Familie. Es ist beeindruckend und macht mich nachdenklich…
Wir fahren weiter und suchen uns einen schönen Platz für die Nacht…Unterwegs ein grandioser Sonnenuntergang mitten in den Bergen und die Frage, was denn für mich ein schöner Platz wäre? Ehrlich, ich weiß es nicht…. bzw. wäre es schön, eine tollen Sonnenaufgang zu geniessen.
Es gibt Menschen, die verstehen einen auch ohne Worte und so fahren wir an einen magischen Platz…. Mitten in den Bergen der Wüste, umgeben von beeindruckenden Steingebilden verschwindet das letzte Licht des Tages und ich bewundere mal wieder den klaren Sternenhimmel über mir. Meine Begleiter bauen unser Camp auf und ich darf einfach hier sein und alles genießen…. dazu gab es 3 Sternschnuppen 😀 und logisch, dann wurden wieder gegessen 😀
Es wurde ein Feuer gemacht und klar, als erstmal Tee getrunken, der natürlich jedes Mal frisch zubereitet wird, wie auch das Essen. Es ist einfach unglaublich schön, so entschleunigt und fernab von der Welt zusammen um´s Feuer herum zu sitzen. Ich genieße und bewundere diese entspannte Ruhe und Harmonie zwischen uns, genieße das Essen und die Gespräche.
Irgendwann bin ich doch müde von all diesen Eindrücken und Empfindungen und krabbel in mein Zelt und kuschel mich in den Schlafsack. Glücklicherweise war fast kein Wind und so war es nicht ganz so kalt wie angenommen in der Nacht.
Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich auch wieder wach und da die beiden anderen noch geschlafen haben, bin ich auf einen Hügel gekrabbelt und habe einfach nur diese absolute Stille und die frische Luft genossen. Ehrlich gesagt, kann ich das gar nicht in Worte fassen…. In diesem Moment fühlt man sich einerseits ganz klein und andererseits ganz groß auf dieser Welt.
Nach dem ersten Frühstück fragten meine Begleiter, was ich denn heute machen möchte.
Ich: „Ähm ja, also… wenn es euch nichts ausmacht, wäre es schön, wenn wir hier an diesem Platz bleiben könnten“
Antwort: „Natürlich, wir machen das ja hier für dich und so sind wir auch nur für dich und deine Wünsche hier“
Ich brauch wohl keinem erklären, welche Wirkung das auf mich hatte oder?
Und genau das macht diese beiden Menschen und diese Ausflüge so wertvoll… Hier ist niemand nur eine Nummer von vielen sondern jeder wird gesehen, als Mensch mit Bedürfnissen. Sie machen nicht nur irgendeinen Job sondern leben wie ich auch, ihre innere Berufung aus tiefsten Herzen.
Eine der Eigenschaften, die uns auch in Zukunft verbindet…
Jetzt wünsche ich noch viel Spaß mit den Bildern. Ich freu mich auf eure Kommentare und auch gerne mal ein Like 😀
eure Janine
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