„Vergebung heißt, das man aufhört, sich eine bessere Vergangenheit zu wünschen“
Neulich stand sie wieder da, diese Frage, die mich selbst lange umgetrieben hat….
Kann jemand mit einer Geschichte, wie meine, dem oder den Tätern vergeben? Und wenn ja, wie geht das?
Nun, die Frage ist an sich leicht zu beantworten, aus der heutigen Sicht meines Selbst.
JA, es geht!
Nur, hilft diese Antwort wirklich weiter? Ich denke nicht, denn ich selbst musste mich lange damit auseinander setzen, lernen, begreifen, fühlen, was es eigentlich bedeutet. Und da wird es schon schwieriger mit der Antwort, sofern man die Absicht hat damit jemand anderem ein kleine Portion Mut mitzugeben.
Schließlich stehen wir nicht morgens auf und denken uns „Hey klar, ich vergebe und dann bin ich glücklich“ und drücken einen Knopf, dann ist es realität. Und doch ist es gleichzeig genau diese Entscheidung, die wir treffen müssen. Nicht für unsere Peininger oder jemanden anderen auf dieser Welt, sondern ganz einfach für uns selbst und unser Leben.
Vor ein paar Jahren als ich selbst noch diese Antworten gesucht habe, bin ich ja immer wieder böse geworden, wenn jemand zu mir gesagt hat, das ich diese Entscheidung selbst treffen muss, für mich selbst, nicht für meine Mutter oder die anderen. Vergebung wird mir das Leben leichter machen….. Alles in mir sperrte sich dagegen, denn das hatten die Idioten doch gar nicht verdient, keiner hat und wird sich je dafür entschuldigen, im Gegenteil ich werde heute noch als Lügner usw. bezeichnet….. also sah ich keinen Grund, um denen irgendwas zu vergeben. Das spürte auch mein Gegenüber, ich fiel immer wieder in dieses Gefühl aus Enttäuschung, Wut, Verzweiflung, Scham, Schuld, Ekel …. immer wieder schrie das kleine Kind in mir: „Das alles habe ich nicht gewollt und schon gar nicht verdient“ Gleichzeitig kam immer wieder der Satz hoch: „Du warst so ein schlimmes Kind, du hast dir all das selbst zu zuschreiben“
Zu der Zeit hatte ich schon einiges über Trauma und all deren Zusammenhänge gelernt und hab mit meiner Coachin zusammengearbeitet, die echt starke Nerven hatte. Das ist wie in einem zu schnell drehendem Karusell, ich will das eine, kann aber das andere nicht loslassen…… Kognitiv habe ich ja begriffen, das Vergebung Sinn macht und habe auch Freunde und Bekannte gefragt, habe recherchiert und war auf der Suche nach Antworten. Alle klangen irgendwie wie meine oben….. also dachte ich mir, das ich vielleicht einfach zu doof dazu bin, mit mir was nicht stimmt im Oberstübchen… Naja, all das was man in dieser Situation eher nicht machen sollte, das versperrt den Blick dann noch mehr. Also musste ich erstmal zu dem Punkt kommen, um selbst offen zu sein, frei nach dem Motto: Wenn es so viele Sagen, dann könnte es helfen und wen andere das schaffen, kann ich das auch.
Das gibt schon mal mehr Energie und mein Ehrgeiz war wieder wach. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas mache, weil es andere für Hilfreich halten oder weil ICH ES WILL
ICH WILL…..
Kann ja ungeahnte Kräfte freisetzen, denn dann fangen wir eben an zu fragen, suchen nach Lösungen und sind Motiviert, somit setzen wir diesen Prozess für die Veränderung in Gang. Ja, es ist ein Prozess für den wir Mut, Kraft und Geduld brauchen. Es geht in kleinen Schritten verbunden mit sehr vielen Gefühlen, die Klarheit brauchen. Dazu ist unser Kopf voll mit allerlei Bullshit, der uns dabei immer wieder sabotiert, mit Ungeduld und den inneren Kämpfen. Denn unser Leben besteht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alles ist in diesem Prozess gleichzeitig in uns und im Normalfall bewegen wir uns in einem sozialen Umfeld, welches natürlich auch so seine Ansprüche hat. Deswegen kann das Ganze auch mal dazu führen, das wir alles in die Ecke schmeißen wollen und uns einfach all dem Ausliefern wollen und aufgeben wollen….. Dann lohnt es sich eine Pause einzulegen und sich daran zu erinnern, warum man angefangen hat…. Richtig, alles begann mit ICH WILL
Entscheidungen für sich selbst treffen, mit allen Konsequenzen ist echt eine harte Herausforderung
Ich wusste ich muss UNBDINGT war ändern um zu überleben. Ich arbeitete an einem großen Projekt und gab alles was ich geben konnte, an Wissen, an Zeit, an Leidenschaft, um endlich Erfolg und Anerkennung von außen zu haben……Überließ meine Wohnung, die meiste Zeit meinem ältesten Sohn, in der Hoffnung, er hat in der Zeit auf der Strasse und mit dem ganzen Desaster um seine Tochter, endlich gelernt, das Lügen und Drogen keine Lösung sind um durchs Leben zu kommen. Ich versuchte ihm zu vertrauen und ihm zu helfen wieder auf die Füße zu kommen. Gefühlt, tat ich alles, um andere Glücklich und zufrieden zu stellen. Kleine Pausen von diesen „Du musst dich mehr anstrengen“ hatte ich bei meinem engesten Vertrauten und in meinem persönlichen Rückzugsort. So gingen ein paar Monate dahin und ich hatte immer weniger Kraft für alles und dann kam der große Knall….. Meine Arbeit wurde mit Füßen getreten, Geld war sie schon gar nicht wert und mein Sohn? Job hingeschmissen, neue Freundin in meine Wohnung geholt und diese total vermüllt und demoliert, wieder Drogen….. Also stand ich da, viel Geld an die Wand gefahren, pleite, und der Erkenntnis, das ich keine Chance habe meinem Kind zu helfen, es sei denn, ich treffe wieder mal eine ganz harte Entscheidung. Gesellschaftlich mehr als unpopulär— Nur was kann ich denn tun? Ich hatte keine Kraft mehr und das Gefühl, egal wie sehr ich mich anstrenge und wie gut meine Absichten sind, es ist nie genug. Klassischer Burnout… und die kleine Stimme im Ohr: „Lass die anderen nicht über dich siegen“
Also musste ich entscheiden, wie es weitergeht, welche Veränderungen brauch ich, um aus dieser ewigen Scheiße rauszukommen, was will und brauch ICH überhaupt….
Genau in dieser Zeit purzelte meine Coachin in meinem Leben. Nachdem ich eine Rundmail an all meine Geschäftskontakte geschickt habe, das mein Projekt quasi gescheitert ist, schrieb sie mir doch glatt zurück: „Na wie schön, dann haben wir ja endlich mal Zeit, um in Ruhe zu reden“ Ich schwör, ich bin vor entsetzen erstmal aus den Schuhen gesprungen. Wie kann sie nur….. Ich bin voll am Ende, habe richtig viel Geld verloren und sie freut sich über ein Kaffee trinken? Alterrrrrr, das war echt der Gipfel. Und was soll, ich sagen, genau das war der Punkt, warum ich dann auch ein Treffen mit ihr vereinbart habe. Wenn sie schon Coach ist, das hat sie gefälligst mein Leid anzuerkennen und mich zu bedauern. Heute kann ich echt herzlich darüber lachen, auch wenn ich damals echt mehr als empört war. Meine Neugierde siegte und wir trafen uns und ich fühlte mich gleich richtig und gut aufgehoben. Nachdem ich ihr natürlich ausführlich mein Leid geklagt hatte, kam der Vorschlag, bei ihr ein Coaching zu machen. Bohhh ernsthaft, alle Alarmglocken schrillten „Schon wieder jemand, der nur daran interessiert ist, an mir Geld zu verdienen“ Man war ich sauer, zumal in den Wochen davor schon einige Hampelmänner meinen Weg gekreuzt haben, die dachten, sie hätten das Ultmative Konzept… Ihr kennt das bestimmt, wenn du diese 3 bis 300 Punkte befolgst (und zwar nur die) dann bist du erfolgreich, reich, wunderschön und überhaupt….. und wenn du es nicht bist, na dann hast du eben nicht genung geglaubt oder die Anweisung nicht richtig befolgt… Aha, klar mein Fehler, ich bin zu dumm, also weiter suchen. Übrigens ich bekomme heute noch Pickel, wenn ich solche Gurucoaches in den Werbeanzeigen sehe. Denn eins ist sicher, wenn es beim Coaching nicht wirklich um dich geht, dann spar dir das Geld, denn da wird nur einer reich. Nur eben nicht der Klient….. Das mal nur so am Rande 😀
Zurück zu meiner Coachin….
Wir hatten von Anfang an echt eine gute Verbinduung und mein Bauchgefühl schrie förmlich, das hier ist anders. Also fuhr ich nach Hause… Riesen Krach in meinem Kopf….. Verstand gegen Bauchgefühl und die Tatsache, das ich mir diesen Luxus definitiv nicht leisten kann. Nach einer Probestunde mit ihr, siegte mein Bauchgefühl. Ich wollte mit ihr arbeiten, da ich das Gefühl hatte, sie versteht was ich sage, nimmt mich ernst (egal wie bescheuert ich manchmal sein kann) und was ganz wichtig war, sie hat mich nicht ver-oder beurteilt. Nein, sie hat Fragen gestellt und mir Impulse gegeben….. Sie hat mich genau auf meinen Weg gebracht, auch wenn das echt harte Kämpfe waren, viele Tränen und Emotionen. Ja, es kostet Kraft und auch Durchhaltevermögen, um Klarheit für sich selbst zu schaffen. Um bestimmte Themen loszulassen oder einfach mal anders zu betrachten. Schnell änderte sich meine Meinung zu der Investition, denn am Ende habe ich alles für mich investiert und es hat sich mehr als gelohnt.
Es ist wirklich ein Prozess… Schritt für Schritt wie beim Bergsteigen. Keiner kommt auf die Idee untrainiert auf den Mount Everest ohne Führer zu steigen oder? Es erfordert Übung, Klarheit, Mut, Bewusstsein, Selbstverantwortung, Umdenken, Offenheit und Neugierde auf das NEUE… Ach ja und dann kommt wieder einer um die Ecke und erklärt, Vergebung ist ein Teil des Weges…. Klar, Blödmann… gerade, wenn ich auf einem guten Weg bin, kommt dieser weise Ratschlag…. der trifft dann wieder wie eine Faust in die Magengrube…. Nöö kommt gar nicht in die Tüte, das haben die anderen nicht verdient. Trotzdem war ich wohl neugierig und hab alle möglichen Leute genervt mit dem WIE soll ich das machen…
Auf meinem Weg kam ich mehr und mehr zu der Einsicht oder Erkenntnis, das ich selbst mir erstmal erlauben muss, nicht der Schuhabtreter für andere zu sein. Das ich nicht nur am Leben bin, um andere Glücklich zu machen. Das ist eine schwere Sache, da man gesellschaftlich ja ziemlich viel Grütze über egoistisch sein in die Birne geplanzt bekommt. Das stimmt so nicht, denn nur wenn wir selbst wissen wer wir sind und klar über uns selbst sind, unsere eigenen Grenzen kennen, dann sind wir wirklich für andere Menschen hilfreich und können helfen (sofern wir es wollen)
Und dann passierte etwas….
in diesem ganzen Prozess, um mich und auch unsere Familiengeschichte, versuchte ich meinem Sohn irgendwie mit einzubeziehen….. Trauma gehen leider über Generationen und so dachte ich, wenn ich schon dabei bin, kann er gleich mitmachen, damit sein Leben nicht so „verkorkst“ ist wie meins. Nun, das war mein Wunsch und nicht seiner. Also musste ich schnell einsehen, das ich auch mit besten Ansichten nichts erreich, solange er nicht bereit ist dafür. Ehrlich, das ist mehr als Schmerzhaft. Damit verbunden sind nämlich auch Konsequenzen. Das mit seiner Freundin, den Drogen und meiner Wohnung eskalierte immer mehr und ich musste ihn wieder mal loslassen und auf die Straße setzen. Ich war trotz des Schmerzes an eine Grenze gekommen, wo ich den Schaden an der Wohnung finaziell überhaupt nicht mehr tragen konnte und ja, ich wollte auch nicht mehr alles ausbaden, was er verbockt hat. Es wurde Zeit, ihm eine Grenze zu setzen und die Verantwortung für sein Leben und handeln zu überlassen. Und falls jetzt jemand im Kopf hat, sowas macht eine Mutter nicht, man steht immer zu seinem Kind….. frage dich ob du wirklich bereit bist auch ins Gefängnis für dein Kind zu gehen und inwieweit es dann gelernt hat, das Handeln auch Konsequenzen hat. Ja, ich habe mich entschieden, auch mein eigenes Kind hat nicht das Recht mein Leben zu zerstören!
Also wie gesagt, mein Partner und ich haben ihn vor die Tür gesetzt und sind auf dem Weg zu ihm nach Hause. Ich hab im Auto gesessen und so geheult, weil ich einfach nicht verstehen konnte, warum er keine Hilfe annimmt, warum er so mit allem umgeht und vor allem warum er sein Leben mit diesen verdammten Drogen sabotiert….. Hatten wir denn nicht schon genug schlechtes erlebt, durch Alkohol, Lügen, Gewalt und alles war zu so einem System dazugehört? Ich kämpfe doch seit der Geburt der Kinder darum, das sie solche Dinge nicht oder zumindest nicht in dieser Form erleben müssen? Gut, ich konnte nicht alles verhindern und habe dabei bestimmt nicht immer alles richtig entschieden……
Peng….. richtig, genau…. das war es doch…. da traf mich die Erkenntnis. Ich konnte in dem Moment klar sehen und fühlen, als Mutter habe ich wirklich mein Bestes gegeben und auch mehr. Ich habe dabei nicht alles richtig gemacht, trotzdem immer in dem Glauben, die beste Entscheidung für die Kinder und für mich zu treffen…..
Und dann kam dieser Gedanke…. Vielleicht hat meine Mutter ja eben genauso gedacht? Hat sie in ihren Augen nicht auch versucht, ihr bestes zu geben? Und ja genau, dieses Gefühl, das sie eben aus ihrer Welt heraus genau das getan hat, lässt diese Vergebung und auch akzeptanz zu. Sie lebt in ihrer Scheinwelt, jeden Tag betrunken und vollgepumpt mit Tabletten, gefangen in ihrer eigenen Geschichte oder Opferrolle. In diesem Moment löste sich auch einiges an Gefühlen in mir und wurde Klarer. Das eine ist ihre Welt, das andere Meine. Das sind zwei verschiedene Universen…. Ich begriff, das ich nicht in der Verpflichtung bin, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Genauso wie für meinen erwachsenen Sohn. Es gibt einen Zeitpunkt in unserem Leben, wo wir jeder für sich die Verantwortung für unsere Handlungen übernehemen müssen und auch mit allen Konsequenzen leben müssen und was wichtig ist, WIR DÜRFEN. Wir dürfen Dinge und auch Menschen loslassen, wenn sie uns schaden oder „aussaugen“, wir dürfen Grenzen erkennen und auch setzen, wir dürfen Fehler machen um zu lernen, wir dürfen uns Rat und Hilfe suchen, wenn wir nicht weiter wissen, wir dürfen lachen und Spaß am Leben haben…. Solange wir bereit sind auch für jede unserer Entscheidungen, die Verantwortung zu tragen.
Wie oben das Zitat schon sagt, es ist egal wie lange wir uns an unserer Vergangenheit aufarbeiten, daran festhalten, wütend, enttäuscht, verletzt und zornig auf die „Täter“sind, es ändert sie nicht und es wird für uns nicht leichter. Nehmen wir unsere Verganheit an, akzeptieren sie als das was sie ist…. Sie ist vorbei und nicht mehr änderbar. Es macht in meinen Augen auch keinen Sinn, darauf zu hoffen und zu warten, das „Täter“ sich entschuldigen oder gar ihre Fehler einsehen und bereuen, das kostet nur unsere wertvolle Lebenszeit und ich weiß weder ob es passiert oder wann. Denn das liegt nicht in meiner Hand, daran kann ich so rein gar nichts ändern.
Ich habe mich für mein Leben entschieden, ich habe entschieden welchen Weg ich gehen will und gehe ihn. Und wisst ihr was?
In dem Moment, wo ich mich so entschieden habe, veränderte sich auch mein Leben und mein Umfeld. Heute begleiten mich Freunde, Bekannte und ja selbst fremde Menschen auf meinem Weg, weil wir gerade die gleiche Richtung haben, die gleichen Ideen und uns gegenseitig unterstützen, inspirieren und zusammen das Leben geniessen. Und ja so geht das Leben viel leichter…. auch wenn ich heute noch vor die ein oder andere Herausforderung gestellt werde, geht es mir nicht anders wie anderen. Nur gehe ich heute anders damit um und wenn das mal nicht so gut klappt, suche ich mir auch Hilfe oder nehme mir einfach die Zeit um zur Ruhe zu kommen und dann eine Lösung zu finden. Gefühle haben wir alle, die Frage ist, wieviel Raum bekommen sie und wie gehe ich damit um. Das gilt für alle Menschen, selbst diejenigen, die nach außen den Anschein geben, das ihr Leben perfekt ist. Lasst euch nicht verarschen…. es lohnt sich nicht im Leben auf irgendeinen anderen Menschen neidisch zu sein, denn jeder hat so seine eigene Geschichte hinter der verschlossen Haustür. Es macht mehr Sinn, wenn man sich von anderen inspirieren lässt und bestimmt Eigenschaften als Anreiz für sich selbst nimmt, als Motivation eben….
Und kann ich nun auch verzeihen? Sollte ich? Und wo ist der unterschied?
Ganz klare Sache,
wer Kinder schägt, dauerhaft misshandelt, körperlich wie psychisch, wer Kinder vergewaltigt…… da gibt es nichts was man demjenigen verzeihen kann. Es ist und bleibt verabscheuungswürdig und verachtenswert. Das gilt auch für Menschen, die diese Dinge klein reden, verschweigen, wegsehen, ignorieren, den Betroffenen die Schuld geben… denn sie sind ein Teil des Ganzen und fördern damit das Leid der Kinder.
Deswegen habe ich meine Mutter, meine Schwester und den Rest meiner Täter aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich gebe ihnen keinen Wert mehr für mein Leben und gleichzeitig bin ich dankbar, das sie mir all diese Erfahrungen geschenkt haben. Irgendwer im Himmel hat mir wohl noch eine Extraportion Humor, Mut, Hirn und eine große Klappe mitgegeben, um jetzt meine Vergangenheit, die Erfahrung und mein Wissen heute sinnvoll einzusetzen.
Ich lese und höre fast täglich Geschichten von Betroffenen, die mir echt ans Herz gehen und dann möchte ich eigentlich laut losschreien:
„Schau her, du bist mehr als deine Vergangenheit… steh auf, sei mutig und fang an zu Leben. Wenn ich das kann, kannst du es auch“
Ich mach es natürlich nicht, denn ich weiß selbst wie viel Wiederstand bei solchen Sprüchen in einem ausgelöst werden kann. Und wenn ich eins gelernt habe, dann Entscheidungen und Realitäten anderer zu akzeptieren und schon gar nicht zu verurteilen. Jeder von uns hat das Recht seine eigenen Entscheidungen zu treffen, Grenzen zu setzen….. mit allem was dazu gehört.
Ich kann mit dem Blog und dem was dazu gehört, zeigen wie es gehen könnte und Mut machen. Als Coach kann ich dir auf deinem Weg heute genauso zur Seite stehen, wei es damals meine Coachin getan hat….. Nur was ich nicht kann?
Ich kann dir keine Entscheidungen abnehmen. Das liegt allein in deiner Hand, nur du triffst die Entscheidung, was du für dich und dein Leben willst.
Und wenn du jetzt denkst, Entscheidungen sind echt schwer? Ja, sind sie, wenn wir sie als großen Berg sehen. Was passiert, wenn du in kleinen Schritten übst und dir auch mal bewusst machst, wie viele Entscheidungen wir täglich treffen…..
Mal als Beispiel:
Du hast gerade irgendwo den Link zu meinem Blog gesehen und hast die Entscheidung getroffen, drauf zu klicken. Dann hast du die Entscheidung getroffen zwischen lesen und och nöö, viel zu viel Text. Bist du bis hier gekommen, hast du dich entschieden zu lesen. Jetzt ist der Punkt, dich zu entscheiden, wie du weiter machen willst….
Denkst du für dich drüber nach? Löst es eine Reaktion in dir aus? Wenn ja, welche?
Nimm es alles mal ganz bewusst wahr und schau wie du dich fühlst…..
Ich freue mich natürlich, wenn du deine Gedanken dazu in einem Kommentar da lässt oder mir auch privat eine Nachricht dazu schreibst….
Ich möchte auch nicht vergessen, mich auch hier noch mal zu bedanken für die Frage nach Vergebung, denn dadurch ist mir einiges bewusst und klarer geworden, was ich vorher eher als „erledigt“ in meinem Kopf verbucht hatte.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein wunderschönes Wochenende
eure Janine